CDU konkret von Stephan Ohlmeier
S-Bahnen im Minutentakt, Tram, E-Scooter, Uber, Carsharing – wer in den Ballungszentren der Bundesrepublik lebt, braucht sich keine Gedanken zu machen, wie er von A nach B kommt. Ein eigenes Auto ist kaum noch nötig. Ganz anders sieht die Situation in unserer ländlich geprägten Region aus, wo auf vielen Strecken der Betrieb eines öffentlichen Nahverkehrsangebots nicht rentabel ist.
Umso dankbarer sind wir als CDU-Ratsfraktion, dass sich in unserer Stadt Bürger zusammengefunden haben und in den letzten Jahren die Bürgerbusvereine Warendorf-Nord, Warendorf-Süd und Hoetmar gegründet haben und das ÖPNV-Angebot sinnvoll ergänzen. Unter dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ verbinden die Vereine Orte, Generationen und Menschen. Für uns ist dieses hohe Engagement ein Paradebeispiel für das gesellschaftliche Miteinander und die gelebte Selbsthilfe in unserer Stadt.
Dass Warendorf mit drei Vereine die Bürgerbus-Bundeshauptstadt ist, ist den ehrenamtlichen Fahrern und Aktiven im Hintergrund zu verdanken, ohne die der Bürgerbusse nicht rollen und sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hätten. Diese Engagierten stärken das Mobilitätsangebot vor Ort und soziale Miteinander in unserer Stadt wesentlich.
Wenn wir mit Bürgerbusfahrern sprechen, warum sie sich hinter das Steuer setzen, hören wir immer wieder, dass sie die Nähe zu den Fahrgästen und die persönliche Atmosphäre schätzen. Vom Grundschulkind auf dem Weg ins Schwimmbad, über den Berufspendler bis hin zur Seniorin, die eine Bekannte im Krankenhaus besuchen möchte – alle Generationen würden den Bürgerbus nutzen und diesen als „unseren“ Bürgerbus wahrnehmen. Es mache einfach Spaß, mit den Mitfahrern ein kleines Pläuschen zu halten und soziale Kontakt zu pflegen.
Wir als CDU-Ratsfraktion schätzen dieses hohe bürgerschaftliche Engagement wert und stehen an der Seite der Bürgerbusvereine. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir die nicht durch Land, Kreis oder Sponsoren gedeckten Defizite zur Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes aus der Stadtkasse übernehmen und die Bürgerbusse zum Beispiel bei der Anschaffung neuer behindertengerechter Fahrzeuge finanziell unterstützen.
Die Bürgerbusse verbessern aber nicht nur unserer aller Mobilität, sondern tragen auch dazu bei, die Verkehrswende zu fördern und unser Klima ein Stück weit zu schützen. Die CDU würde sich freuen, wenn sich nach dem Vorbild der Warendorfer und Hoetmarer zum Beispiel in Einen-Müssingen und Milte engagierte Bürger finden, die für die Bürgerbusidee Feuer und Flamme sind. So könnte eine Bürgerbuslinie die beiden Ortsteile noch besser miteinander verbinden und einen echten Anschluss zum Bahnhaltepunkt schaffen. Aktuell gibt es auf der Strecke nur einen mehr schlecht als recht angenommenen und Taxi-Anrufdienst.
Den bestehenden Bürgerbusvereine wünschen wir, dass sie nach der unfreiwilligen COVID-19-Zwangspause schnell zum gewohnten Fahrbetrieb zurückkehren, viele Mitbürger dieses tolle Angebot annehmen und die Busse noch lange – möglichst unfallfrei – durch unsere Stadt fahren. Allen Fahrern sei abschließend zugerufen: Allzeit gute Fahrt!
Autor: Stephan Ohlmeier