CDU-Ratsfraktion bekennt sich zur B64n
Intensiv wird in Politik und Gesellschaft seit Jahren kontrovers über den geplanten Neubau der B64n diskutiert. Im Rahmen ihrer Sitzung hat die CDU-Ratsfraktion Vertretern der Bürgerinitiative Verkehrskonzept Warendorf (BVW), die sich gegen das Projekt positioniert hat, die Gelegenheit gegeben, ihre Argumente und Sichtweise vorzutragen. In einer sachlichen Gesprächsatmosphäre wurde mit Paul Affhüppe, Matthias Wulf, Markku Esterhues, Mirko Grond und Franz Stockmann intensiv über das Für und Wider des Straßenneubaus diskutiert.
Die Vertreter des BVW erläuterten eingangs des Gesprächs ihre persönliche Motivation, warum Sie sich so intensiv mit den aus ihrer Sicht negativen Folgen der B64n auseinandersetzen und sich gegen die Realisierung des Straßenneubaus engagieren. Insbesondere wurde mit dem hohen Flächenverbrauch, den Kosten und den Nachteilen für die Warendorfer Bürger argumentiert.
Im Gegensatz zu den Vertretern des BVW sieht die CDU-Ratsfraktion in der B64n keine Schnellstraße, die lediglich die Oberzentren Münster und Bielefeld verbinden soll. Vielmehr würden durch den Straßenneubau die heimische Wirtschaft und die Verkehrssicherheit gefördert sowie Bürger, die in der Innenstadt leben, vom Verkehrslärm entlastet. Die B64 diene auch nicht in erster Linie den Bürgern Warendorfs, sondern dem allgemeinen Straßenverkehr, der sich seit Jahrzehnten durch Warendorf quält.
Insofern bekennt sich die Fraktion nach wie vor zur B64n und würde eine baldige Realisierung des Infrastrukturvorhabens begrüßen. In diesem Zusammenhang sei es positiv, dass der Bundesgesetzgeber den Neubau im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den vordringlichen Bedarf eingestuft und die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt habe.
Bereits heute würden sich in den Ortsdurchfahrten von Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz täglich endlose Fahrzeugschlangen bilden und eine Belastung für die Bürger darstellen. Zugleich sei der heutige Ausbaustandard der B64 ein klarer Standortnachteil für die Wirtschaft in der Region, benötige man doch für die 80 Kilometer zwischen dem Münsterland und Ostwestfalen rund 1,5 Stunden Fahrtzeit.
Durchaus Verständnis haben die heimischen Christdemokraten für den Wunsch der BVW-Vertreter, dass es – sofern die Straße gebaut wird – zu einem möglichst geringen Flächenverzehr und Eingriff in die heimische Natur kommt. Den Vorwurf, dass für die Gesamttrasse 500 bis 600 Hektar benötigt würden, können die CDU-ler jedoch nicht nachvollziehen. Laut Bundesverkehrswegeplan würden rund 150 Hektar benötigt.
Um einen möglichst schonenden Ausgleich zwischen den wiederstreitenden Interessen zu erzielen, würde es die CDU-Ratsfraktion begrüßen, wenn die zuständigen Behörden offene Fragen der Betroffenen und Beteiligten baldmöglichst beantworten und einen Kommunikationsprozess zur B64n starten würden.
Autor: Stephan Ohlmeier