Schadstoffbelastung auf der Emsinsel festgestellt, Entsorgungskosten in Millionenhöhe
Die Ergebnisse der Schadstoffuntersuchung auf der Brinkhaus-Brache durch ein Gutachterbüro liegen jetzt vor und wurden von Christoph Schmitz (Sachgebietsleiter Stadt Warendorf) im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt.
Es wurden bei den Untersuchungen Belastungen im Boden und im Gebäudebestand gefunden. Insgesamt fallen für die Entsorgung der Altlasten und die Freilegung der Emsinsel weitere Kosten in Höhe von bis zu 5,8 Millionen Euro an. „Leider bestätigt die Berichterstattung die im Haushaltsplan 2023 geschätzten Kosten von ca. fünf Millionen Euro“, berichtet Burkhard Marx aus dem CDU-Vorstand: „Der Kauf der Brinkhaus-Brache im September 2021 für ca. 6 Millionen Euro und die jetzt prognostizierten Folgekosten stellen eine enorme Belastung für den städtischen Haushalt dar.“ Außerdem werde die Freilegung und damit Entwicklung der Emsinsel weiter in die Zukunft geschoben. Dazu berichtet Dirk Schellhammer aus der Vorlage zur letzten Hauptausschusssitzung wie folgt: „Der Bürgermeister hat die städtische Projektliste auf Antrag der CDU-Fraktion nunmehr öffentlich erläutert. Die Freilegung der Emsinsel wird darin als Projekt für die Haushalte erst ab 2028 einsortiert. Das bedeutet seit dem Kauf mindestens sieben Jahre teuren Stillstand auf der Brinkhaus-Brache.“ Bei den gutachterlichen Untersuchungen des Gebäudebestands hätten sich verschiedene positive Schadstoffbefunde ergeben, so Schmitz. Aufgrund des Alters der Gebäude und deren Nutzung sei dies auch zu erwarten gewesen. Das Gutachten nenne eine Summe von ca. 3,6 Millionen Euro, um diese fachgerecht zu entsorgen.
Zur Untersuchung der Flächenaltlasten im Boden seien vier Verdachtsstellen geprüft worden, wobei sich drei davon als unkritisch herausgestellt hätten. Im Bereich des verfüllten alten Emsarms im Osten des Grundstücks seien hingegen Maßnahmen notwendig. Es sei allerdings noch unklar, ob auch eine Grundwasserbelastung vorläge. Dazu werde nunmehr kurzfristig eine Grundwasseruntersuchung erfolgen. Je nach Ergebnis könne eine relativ einfache Sicherung der Altlasten an Ort und Stelle oder alternativ ein Komplettaustausch erforderlich sein. Im „Worst-Case“-Szenario ergäbe sich die Notwendigkeit einer Entsorgung von ca. 7000 Kubikmeter belastetem Bodenmaterial mit geschätzten Kosten von ca. 2,2 Millionen Euro. Im besten Fall, wenn das Grundwasser nicht belastet wäre, sei eine weitaus günstigere Sicherung der Altlasten vor Ort realistisch. Fatal für Stadt und Haushalt an den ermittelten Kosten ist nicht nur die Höhe, sondern darüber hinaus der von der Verwaltung angedachte späte Zeitpunkt für eine Umsetzung. Im Haushalt 2023 war die Freilegung bereits für 2024 und 2025 vorgesehen. Der aktuellen Projektliste ist ein wesentlich längerer Zeitrahmen zu entnehmen. Thorsten Köster, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Ortsunion, hat dazu eine klare Meinung: „Einen weiteren Stillstand bei der Entwicklung der Emsinsel darf es nicht geben. Spätestens nach Abschluss des Ideenwettbewerbs muss sich der Bürgermeister um eine Lösung kümmern, um die Entwicklung der Brache weiter voranzubringen. Wir können es uns nicht leisten, das Grundstück nur zu besitzen aber keiner Nutzung zuzuführen. Weitere fünf Jahre Stillstand machen fassungslos!“